Jagd und Co.:

Seit jeher bin ich dieser Thematik gegenüber sehr aufgeschlossen gewesen. Auch übte mein Vater die Jagd, in jüngeren Jahren, selbst sehr lange aktiv aus.
Dies prägte mich schon sehr früh... So bekam ich mit 11 Jahren mein erstes Gewehr. Ein Diana27 Luftdruckgewehr. Meine Mutter war damals nicht gerade 'amused'.
Aber Papa und ich sitzen fest im Sattel und so war es logisch, daß er die Jagd - in den 80er Jahren, davon rede ich - genoss und ausübte, ich diverse 'Acts' mit meiner Diana lieferte.
Aber dann kam die HTL und die Sache geriet in Vergessenheit. Für Jahrzehnte wohlgemerkt ...

2016/17 ging es dann weiter. Nachdem ich den Jungjägerkurs und die zugehörige Anmeldung über Jahre geschoben habe - teils aus privaten, gesundheitlichen oder beruflichen Gründen entschloss ich mich dann diese 'Baustelle' richtig anzugehen und abzuschliessen.
Auch motivierte mich ein Gespräch mit meiner Schwester die mir doch tatsächlich erklären wollte wie hier übermenschliches abverlangt wird und die Prüfung fast schon einem Studiumabschluß gleichkommt...
Aha ... also 'übermenschliches' dann passt's genau für mich. Ich bin eher der Realist und berufsbedingt lern- und wissbegierig. Also ging's an den Start und die Kollegen die ich nur teilweise vorher kannte waren dann ein Grund mehr mich der Sache voll zu widmen! Daniel, Peter, Manfred, Mathias ... egal 2-3 pro Woche Kurs und jeden Donnerstag 'Nachbesprechung im B1', oder war es Dienstag und Donnerstag ... egal nur in der Praxis lernt man den Fremdsprachenteil der sich 'Jägerlatein' nennt.
Nein, Spass ... alles super Kollegen und echte Weidmänner ... mit denen dann im Revier voll bei der Sache bist und dich echt verlassen kannst.

Nach 2-3 Wochen Kurs bemerkte ich, daß ich mir leichter tue wenn ich mir eine Kompaktversion der umfangreichen Unterlagen zusammenstelle. Uns los gings mit Google und Co. Da ich aber nichts passendes an Unterlagen für mich fand musste ich halt selbst ran an den Prosatext. Es gingen einige Nachtschichten drauf die ich sehr gerne gemacht habe, um nicht nur mir sondern auch kommenden Jungjägern diese Unterlagen zur Verfügung stellen zu können.
Also liebe Jungjäger und/oder Kursbesucher in Tirol. Primär muß die Einstellung zur Sache passen! Nur den Jagdschein zu machen weil es momentan halt 'in' ist finde ich den falschen Ansatz. Die Thematik ist komplex und gehört richtig mit Herz, Seele und viel Leidenschaft angegangen.
Eines kann ich garantieren - so wars bei allen meinen Kollegen und mir - wenn die Sache positiv abgeschlossen ist schaut man anders im Wald umher bei einem Spaziergang. Man achtet bewusst auf Vieles, das einem vorher gar nicht aufgefallen ist - glaubt mir, mit der richtigen Einstellung geht die Sache gut aus ...

Das Skriptum das ich hier als Download zur Verfügung stelle ist nicht alleine mein geistiges Eigentum. Viele Fragen wurden während des Kurses eruiert und beantwortet. Ein Arbeitskollege stellte mir eine Urversion zur Verfügung - Christof danke dafür. Einiges wurde von diversen fremden Internetseiten heruntergeladen und textlich eingebaut. Das Bildmaterial stammt teilweise aus den TJV Unterlagen des Kurses, teilweise aus dem Internet und selten aus anderen Skripten.
Ich erhebe hier auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Fehlerfreiheit.
Das Skriptum soll rein als Lernhilfe dienen! Es soll und darf frei verteilt, kopiert, korrigiert etc. werden.
Das Skriptum wird periodisch ergänzt - sofern ich Zeit und Muse habe - daher kann man mir gerne weitere themenbezogene Fragen und Antworten + ev. Bildmaterial zukommen lassen bzw. mich direkt anschreiben - siehe Impressum.

Und noch etwas: Übermenschliches wurde absolut nicht verlangt bei uns in Tirol. Nur daß man sich mit der Materie auseinandersetzt, die Sache versteht und nicht herumschwafelt. Kurze Antworten sind gefragt zu den gestellten Fragen. Bei uns dauerte die Prüfung - wir waren zu Dritt vor der Prüfungskommission - knapp 80 Minuten. Wobei es ein harmonisches Miteinander und Abprüfen des erlernten Stoffes war.

Ein extra Weidmannsheil der tolle Truppe rund um unseren BJM. Der Kurs war immer kurzweilig und lehrreich.
Der Praxisteil war top aufgebaut und der 'Jagdhundenachmittag' war einfach perfekt - da natürlich rein zufällig auch das Wetter super mitspielte. Also solltet ihr Interesse am Jungjägerkurs haben lasst es auf euch zukommen und nehmt die Sache ernst - es geht hier um Leben und Lebewesen. Ihr entscheidet es! Ihr habt es schlussendlich in der Hand über Leben oder Tod zu entscheiden - oft keine leichte Aufgabe...

Auf der einen Seite schade, daß ich den Jagdschein nicht schon viele Jahre früher gemacht habe, andererseits war es dann genau richtig, um die tollen Kollegen zu finden mit denen man dies dann auch in der Praxis umsetzen kann. Jürgen ein Weidmannsruh, er ging unter tragischen Umständen während des Kurses von uns.

Am 01.12.2017 verstarb mein Vater nach längerer schwerer Krankheit. Leider erlaubte es sein Gesundheitszustand nicht, daß wir gemeinsam auf die Jagd gingen. Im Herbst 2017 organisierte er noch eine gemeinsame Gamsjagd in der Steiermark - leider kam es nie dazu. 5 Tage vor Abreise zur Jagd wurde seine Krankheit akut und er konnte unmöglich unser gemeinsames Hobby mit mir gemeinsam ausüben.
Ich verlor nicht nur einen Vater, ich verlor einen Freund. Papa dir ein Weidmannsruh.

Fragen- Antwortenkatalog zum Jungjägerkurs/Jungjägerprüfung im Bezirk Innsbruck/Land Tirol:

Auf der ersten Seite des Dokumentes habt ihr auch den Änderungsstand der Datei angeführt. Somit könnt ihr eventuelle neuere Versionen schnell eruieren.


Prüfungsfragen Jungjägerkurs (Stand 2019 Vorabversion - PDF Datei - ca.7,5MB)

Eine aktualisierte und ergänzte Version mit allen Fragen und Antworten zum Jungjägerkurs 2020 wird in Kürze fertig gestellt und online gestellt werden.

Soll man eine Schalldämpfer reinigen? Ist dies überhaupt notwendig? Hausken JD184 reinigen - meine Erfahrungen!

Nun nach etwa 700 Schuß reinigte ich den Schalldämpfer erstmalig. Das Zerlegen geht mit dem passenden Werkzeug und vorherigem Einlegen in die Reinigungsflüssigkeit von Ballistol reicht einfach. Es gibt sicherlich auch andere Reinigungsflüssigkeiten zum Reinigen. Die verwendete ist relativ günstig. Mehrfach verwendbar und bei uns erhältlich.
Technische Infos: Hausken JD 184 mit M14x1 .243-7mm
verwendet an Waffen: .22 Hornet; .223 Rem; .243 und 7x64
Verschossen wurden ca. 300 Schuß .22 Hornet; 150 Schuß .223 Rem.; 150 Schuß .243 und 100 Schuß 7x64.
Gereinigt wurde in 2 Schritten: 1. Gesamtdämpfer über Nacht und 2. die beiden zerlegten Teile jeweils eine weitere Nacht eingeweicht. Die Arbeit ist extrem schmutzig und dreckig - also alte Lappen und viel Wasser herrichten. Die Zwischenräume und Löcher werden am besten mit einer alten Zahnbürste bzw. 7mm Rundbürste sauber. Gummihandschuhe sind auch ein muss - vergleichen kann man den Schmauch mit Asche und wenn diese feucht bzw. nass wird gibt's nur Schmierereien.
Auffallend ist beim Detailfoto die inneren Materialabtragungen des Aluminiums. Etwas Material ist weg, aber immerhin ist die Struktur schon gröber geworden. Hat dies auch schon jemand festgestellt? Es gab übrigens keine Treffpunktverlagerung vor und nach dem Reinigen. Weiters dämpfte er subjektiv auch gereinigter nicht besser. Gemacht habe ich dies aus Neugier und nicht aus einem Funktionsmangel am Dämpfer.
Belastungsprofil des Dämpfers - danke an Pete von Roedale:
Schüsse Bewertung und Pulverreste - Mann kann nicht die Kaliber mit weniger Pulverladung gleich berechnen wie ein volle Ladung. Die gilt 7x64 daher als Richtwert. Mann musste Druckbelastung und Pulvermenge / Sorte genau ausrechnen um es 100% zu sagen, aber wenn wir Durchschnittsladungen an Pulvermenge der jeweilige Kaliber nehmen sieht es aus wie folgt:
300 Schuss .22 Hornet * 20% = 60 Schuss 7x64 Equivalent
150 Schuss .223 Rem * 50% = 75 Schuss 7x64 Equivalent
150 Schuss .243 * 80% = 120 Schuss 7x64 Equivalent
100 Schuss 7x64 * 100% = 100 Schuss; voller Wert = 355 Schuss mit ca.5g Schmauch kann man als Durchschnitt betrachten fur einen Dämpfer in diesen Stadium.
5g der Ablagerung entspricht der Norm könnte mann sagen. Bei 5g ist ein Dämpfer noch einfach zu reinigen. 250 bis 350 Schuss Volle Ladung ist der optimale Zeitpunkt für eine Reinigung. Wartet man ihn erst so ab etwa 1000 bis 1300 Schuss ist der Dämpfer schon beeinträchtigt in seinem Volumen und 'sau' schwer zu offnen. Geschweige dann zu reinigen.

Dämpfer_2

Dämpfer_3

Dämpfer_4

Dämpfer_1 Was schliesse ich für mich daraus? Materialabtragungen durch Kavitation und dgl. kannst einfach minimieren indem man größere Abstände zwischen Geschoss und Dämpferdurchmesser macht. Dis geht einfach indem man den Dämpfer eine Kalibergruppe größer wählt und damit schießt.
Ich schiesse derzeit von der .22 Hornet bis zur .243er mit einem 7mm Dämpfer. Meine 7x64er wird mit einem .30er Kaliber Dämpfer bedient. Und die 8x68s verwende ich zu selten, sodaß ein .338er Dämpfer mir derzeit zu teuer ist in der Anschaffung - es aber sicher auch wert wäre.
Als Maschinenbauer hab ich halt mal gelernt, daß die Kavitation mit dem Quadrat des Abstandes abnimmt ... und gibt es beidieser Dämpferwahlvariante dabei einen Nachteil?
Einen kleinen Nachteil gbt es: Die Dämpfung wird minimal geringer durch den nicht mehr so optimalen bzw. kleinen Abstand zwischen Geschoss und Bohrung des Dämpfers. Gefühlt 1 - 1,5dB würde ich sagen. Eventuell wird auch der Rückstoß der Waffe wieder größer. Doch dies ist in einem vernachlässigbarem Bereich und mir noch nicht spürbar aufgefallen. Für mich geht diese Dämpfungsminimierung in Ordnung, da die Präzision für mich als Jäger absolut nicht beeinträchtigt bzw. anderwertig negativ beeinflusst wird.

Das Video zeigt einen Hausken JD184 XTrem MKII Schalldämpfer im Kaliber .30 nach 300 Schuss 7x64 Äquivalent.
Die Abtragungen sind wirklich nicht zu unterschätzen im Aludämpfer. Aber ich finde ein Schalldämpfer ist ein Verschleissteil - denke daß dieser nach ca. 1200-1500 Schuss fertig sein wird. Die Präzision leidet derzeit in keinster Weise under dem bereits stattgefundenen Verschleiss - das Video kann ruhig runter geladen werden und für Schulungszwecke weiter verwendet werden.

Schulter
Ein Foto zur 'Abschreckung' noch. Dies entstand mit meiner alten Steyr S 8x68s Büchse mit etwas zu großem Abstand im Verschlußbereich von etwa 0,4mm. So sah meine Schulter nach 20 Schuß RWS KS 196gr aus. Die Waffe schlug und ein einschiessen war nur sehr schwer möglich.
Die Waffe schoß nach Reduzierung des Abstandes im Verschlußboden auf ca. 0,15mm um Lichtjahre besser und der ursprüngliche Rückstoß redizierte sich gefühlt auch auf die Hälfte. Dann gin ein Einschiessen ganz einfach.
Was man zu einem effizienten und relativ schnellem Einschiessen der Waffe an technischen Hilfsmitteln verwenden kann - bitte kann nicht muß oder soll - steht weiter unten im Text.

Richtiges Einschiessen einer Waffe - keine Detailanleitung, sondern was mir aufgefallen ist und was einem hilft!

Neue Waffe oder alte Büchse umgebaut. Neues Zielfernrohr montiert. Grob eingeschossen, was ist dies? Wie lange dauert es bis sich der Lauf erwärmt? Einschiessen einer Jagdwaffe, gibt's da Unterschiede zu anderen Waffen. Vertrauen ist gut, Kontrolle aber besser und unumgänglich. Ergonomie - hier beim Einschiessen?
Ich erläutere hier nicht das Montieren diverser Teile und deren Sinnhaftigkeit. Sondern in groben Zügen auf was ich zu achten gelernt habe.


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